Savoy Theater, Düsseldorf
Sonntag, 20. November 2005
Alles fing vor 9 oder 10 Jahren an, als mir ein bekannter Holländer Musik
von Luka aufgenommen hatte, da er wußte, daß ich Folk-Fan bin. Von da an
wußte ich, das ist meine Musik, die ich am allerliebsten höre und die ich
nie leid werde. So ist es bis heute geblieben. Nach und nach habe ich mir
alle Luka CD's gekauft, zuletzt noch die 'Barry Moore Years', die ich direkt
bei Luka in Irland bestellt habe. Mangels Internet habe ich anfangs die
Konzerte verpaßt und wußte daher gar nicht, was mir entgangen ist. 2002 habe
ich Luka zum ersten mal in Köln gesehen. Das war ein großes Erlebnis,
welches mit dem Konzert am 20.11.2005 in Düsseldorf noch getoppt wurde. Ich
war schon Wochen vorher nervös und voller Erwartung, etwa so wie sich ein
Kind auf Weihnachten freut, und bin nicht enttäuscht worden. Obwohl Luka an
diesem Abend etwas kränklich aussah, hat das Konzert nicht darunter
gelitten. Leider oder Gott sei Dank ist Luka in Deutschland nicht so
bekannt. Sonst hätten wir (die Fans) nicht die große Freude, ihn in so
kleinem fast familiären Rahmen zu erleben.
Luka ist ein ganz normaler Typ, so alt wie ich (um die 50), der ohne Show
und Star Allüren einfach spielt und singt. Die Texte regen zum Nachdenken
an, sind kritisch und ehrlich. Und jede neue CD überrascht aufs Neue. Immer
bringt er neue Elemente ein, sogar ein wenig den orientalischen Einschlag,
den ich besonders mag, wie z. B. die Lieder 'Monsoon' und 'Soshin' von der
CD 'Between the Mountain and the Moon'.
Leider kann ich meine Begeisterung nur mit sehr wenigen Freunden teilen,
aber anhand von Lukas Gästebuch weiß ich, daß es doch eine Menge Leute gibt,
die einen guten Musikgeschmack haben und nicht nur Musik konsumieren, ohne
weiter darüber nachzudenken. Ich wünsche mir, daß Luka uns noch lange bei
guter Gesundheit erhalten bleibt und immer mal wieder in der Nähe zu sehen
sein wird.
Ich wünsche Luka und allen seinen Fans weltweit ein friedliches besinnliches
Weihnachtsfest und viel Glück für das neue Jahr 2006.
- Susanne Möllenberg, Wermelskirchen
Savoy Theater, Düsseldorf
Sonntag, 20. November 2005
John Spillane betrat für sein halbstündiges Vorprogramm mit den Worten die Düsseldorfer
Bühne, er sei nicht Luka Bloom sondern John Spillane, aber er schaffte es trotzdem, das Publikum
auf einen gelungenen irischen Abend einzustimmen. Das Vorprogramm ist immer eine undankbare Aufgabe,
die John sehr gut bewältigt hat. Luka kam nach ihm auf die Bühne, mit einem fröhlichen Gesicht
rief er noch jemandem etwas hinter der Bühne zu, hielt eine Tasse Tee in der Hand und sagte, er sei
nicht John Spillane sondern Luka Bloom... und er begann mit einem lokalen Scherz über die
Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf. Dann setzte er sich und warf erstmal einen
aufmerksamen Blick in das Gesicht des Publikums, nahm Kontakt auf und wir fühlten uns eingeladen
und willkommen geheißen.
In dem alten Savoy-Kino, nun genutzt als Theater, waren nicht alle Plätze besetzt, was allerdings kaum
an Luka lag. Die Auftritte diverser Künstler im Savoy werden kaum durch Werbung angekündigt.
Luka machte das Beste daraus und in der entspannten und fröhlichen Atmosphäre gingen
seine Songs ausnahmslos unter die Haut.
I AM NOT AT WAR WITH ANYONE
Es ist selten so einfach und klar gesagt worden - mit den einfachen Worten eines einfachen Mannes,
der überall auf der Welt leben könnte. Luka brachte es immer wieder zum Ausdruck, dass
er ein weltoffenes Herz besitzt - er schreibt über den Waffenstillstand der IRA und über die
Geschehnisse in Beslan. Er singt über die Liebe im Allgemeinen und Frauen im Besonderen,
über seine Heimat, über den Regen und über Kinder. Er singt und spielt so eindringlich
und einzigartig, dass sich jedes Lied anhört, als sei es von ihm. Selbst, wenn er einen Song von
"The Cure" (In Between Days) covert. Seine Show war komprimiert auf das Wichtigste - Musik. Nur wenig
Lichteffekte und ein Blumenstrauß auf dem Tischchen hinter ihm.
SUNNY SAILOR BOY
Das Publikum saß zurückgelehnt und lauschte. Es war Sonntag Abend und laut Luka 'hatten
alle ein anstrengendes Wochenende hinter sich' und deshalb kam auch sehr elfenhaft der Refrain von
Sunny Sailor Boy aus den Reihen. Es hatte den Anschein, dass der Großteil des Publikums nicht
alle Songs kannte, aber ich bin sicher, dass sich nach dem Konzert jeder mindestens eine CD von Luka
zugelegt hat.
Nach der kurzen Pause nahm er uns die Illusion, er hätte sich für den nächsten
Bühnenact umgezogen - nach eigenen Worten war er nur das Wasser wegbringen - aber gerade
sein gradliniges Auftreten und seine Bühnenpräsenz brachten uns allen das irische
Lebensgefühl näher, ließen einen Einblick in seine Welt zu.
Guilt without sex
Zwischen seinen Liedern erfuhren wir von ihm, dass auch in Irland die Zeit nicht stehengeblieben ist.
Das Business boomt auf der Insel und mittlerweile fahren gestresste Iren nach Deutschland, um ein
paar Tage auszuspannen.
THANK YOU FOR BRINGING ME HERE
Nach augedehnten und hartnäckig eingeforderten Zugaben verließ Luka die Bühne
mit dem Blumenstrauß in der Hand. Wir versprechen, beim nächsten Mal die ganze Familie
und Freunde mitzubringen, damit keine leeren roten Polstersessel mehr im Savoy Theater zu sehen sind.
- Pia Recht, Mettmann
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