Rolling Stone - DVD Reviews - 07/2008
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Luka Bloom
The Man Is Alive
Der Mann lebt, und er lebt gut. Luka Bloom ist in den vergangenen Jahren
etwas aus dem Blickfeld geraten, weil sein Folkpop immer esoterischer und
erbaulicher geriet. Die Box "The Man Is Alive", bestehend aus zwei
DVDs und CD, beleuchtet nun mit zwei je 45-minütigen Konzerten wieder die
starken Seiten des Iren. Einmal spielt er in Kildare, in einer lauschigen Ecke
seines Wohnzimmers. Gar so gemütlich, wie es sich anhört, wird's aber nicht:
Bei "You Couldn't Have Come At A Better Time" gerät Luka Bloom
richtig ins Schwitzen (auf der Bonus-CD ist ausgerechnet dieser Song leider
nicht zu finden), U2s "Bad" muss er wegen mangelnder Textkenntnis
abbrechen. In Dublin spielt er ein ganz anderes Programm vor viel größerem
Publikum, doch bleibt sein Vortrag so spartanisch wie eindringlich, die klare
Stimme eine Freude.
Die Dokumentation "My Name Is Luka", von einem holländischen
TV-Sender produziert, zeigt den Songwriter auch als Privatmenschen:
pfeifend beim Salatschneiden, singend am Strand, entspannend in der
Hängematte. Mit Sonnenbrand auf der Nase erzählt er von seiner Musik,
im Büro arbeiten Schwester und Neffe, zwischendurch taucht Bruder
Christy Moore auf. Es ist fast unerträglich idyllisch dort an der Küste
Irlands. Auf dem Land werde sein Verstand zu einer "leeren Leinwand",
sagt Luka Bloom, und nur so könne er Lieder schreiben, die etwas
bedeuten. Leicht angewidert stimmt er Robbie Williams' "Let Me
Entertain You" an und gesteht: "The idea of writing songs that have
nothing to say doesn't interest me." Man merkt das in jeder Minute.
(Skip/Soulfood)
www.rollingstone.de/news/
Musikexpress - DVD Reviews - August 2008
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Luka Bloom
THE MAN IS ALIVE
Union Station/Skip Records
Portrait eines uneitlen Folk-Meisters: In einem Kombipack aus zwei DVDs und
einer CD erfahren wir mehr über den Künstler und Privatmenschen
Luka Bloom.
Er gehört zur Spezies jener Musiker, die erst im hautnahen Kontakt mit dem
Publikum so richtig in Fahrt kommen. Natürlich bringt Luka Bloom auch im
Studio seit Jahren Großes hervor, keine Frage, doch erst auf der Bühne
kleiner Clubs, wenn ihm die Zuschauer auf die Pelle rücken, kitzelt er die
paar Extraprozent aus sich heraus, die seine schönen Songs zu magischen
machen.
AMSTERDAM, der erste Live-Mitschnitt aus dem Jahr 2003, enthielt jede Menge
der beglückenden Momente, und auch THE MAN IS ALIVE ist wieder voll davon.
Bei Konzerten in Dublin und im heimischen Kildare ließ der irische Folkie
dafür von den Kameras einfangen, wie die Landsleute im Auditorium gebannt
an seinen Lippen hängen. Sobald er "Exploring The Blue", "
City Of Chicago", "Gone To Pablo" und das U2-Cover
"Bad" anstimmt, ist es im Saal mucksmäuschenstill.
Dazu braucht der Mann aus Eire nicht wirklich viel. Er vertraut auf die Kraft der
Musik und den wunderbaren harfenartigen Sound seiner Gitarre - das genügt
und ist faszinierend mitanzusehen.
Neben der Live-DVD erhält der Käufer eine CD mit Ausschnitten
beider Auftritte und eine fesselnde Doku-DVD. In der gewährt der
jüngere Bruder von Folklegende Christy Moore einen Blick hinter die
Kulissen. In Interviewszenen, eingebettet in die herrliche Küstenlandschaft
- (in County Clare) - nahe seines Geburtsortes Newbridge -
(in County Kildare) -, verrät Bloom mehr über die
Lehr- und Wanderjahre in Amerika, den Prozess des Songschreibens und das
Verhältnis zu seiner, wie er sagt, "spirituellen Heimat" Irland.
HARALD KEPLER
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