Rolling Stone - Platten - Dezember 2008
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LUKA BLOOM
"Eleven Songs"
Elf Lieder, so einfach ist das. Es ist natürlich kein Problem für Luka Bloom,
ein paar gute Songs zu schreiben, er macht das dauernd. Meistens bewegt
er sich dafür nicht weit weg von Kildare, wo er sich ein Zuhause geschaffen
hat -und ein kleines Studio, in dem es gemütlich ist. Und zu bequem. "Are
you busy being right, my friend?/ At the end of your day, alone.../ In the
wars you wage with no one", singt der Ire im ersten Song seines neuen
Albums, und dass es Zeit ist, die Türen zu öffnen, um frischen Wind
reinzulassen.
Also ging er hinaus in die Welt, um noch einmal etwas Neues zu versuchen.
Er kam bis nach Grouse Lodge in Westmeath, wo eine Band bereitstand und
ein Streicher-Quartett und einiges mehr. Verglichen mit seinen letzten, allzu
verhaltenen Alben ist das ein großes Aufgebot. Der Sänger lässt
sich allerdings nicht unterbuttern von all den Musikern, und so klingt "Eleven
Songs" eigentlich doch wieder wie ein typisches Luka-Bloom-Album, nur
kräftiger, ausgefeilter.
Mehr Opulenz, weniger Esoterik. Selbst "I Hear Her, Like Lorelei" (sic) ist
eher gespenstisch als ätherisch, und die stillen Gebete in "Sunday"
stehen recht alleine da. Bei "Fire" wird Luka Bloom fast aggressiv, weil
er um sich herum nur junge unnahbare Typen sieht ("I'd love to hear his
story/ But I can't get near/ Sounds like angry music/ Bleeding from his phones"),
weil sich keiner um den anderen kümmert und die ganze blöde moderne
Welt aus den Fugen gerät.
Er macht da nicht mit: "Everybody's online/ Where nothing is real, big
fucking deal/ Where's the fire now?" Mit Flammen hatte es Luka Bloom
schon immer, anscheinend brennt es in ihm immer noch gewaltig. Das
nur scheinbar selbstgenügsame, unterschwellig brodelnde "I Love
The World I'm In" kann uns da nicht täuschen. Am anrührendsten
gelingen ihm allerdings auch hier wieder Liebeslieder wie "See You
Soon", das nicht frei von Kitsch ist, aber so voller Sehnsucht, dass
das egal ist.
Die Aufbruchstimmung, die auch "Eastbound Train" beherrscht,
ist das Erstaunliche an diesem Album, das endlich wieder den Luka Bloom
erkennen lässt, der damals "The Acoustic Motorbike" schrieb.
Ein fabelhafter Songschreiber, tief verwurzelt in seiner Heimat und
doch immer auf der Suche nach mehr. (Skip)
BIRGIT FUSS
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