Luka Bloom » media 2006
Luka Bloom - Artikel, Interviews & Live Reviews
Luka Bloom in Hamburg Luka Bloom in Hamburg Luka Bloom in Mannheim Luka Bloom in Karlsruhe Luka Bloom in Nürnberg

09.09.2006 - RÄUCHEREI, KIEL
Luka Bloom beginnt seine Tour heute Abend in der Räucherei
Interview - Kieler Nachrichten


15.09.2006 - FABRIK, HAMBURG
Ein Ire zu Gast bei Freunden
Am 15.9. spielt Luka Bloom in der Fabrik

Artikel - Hamburger Abendpost


22.09.2006 - FRANKFURTER HOF, MAINZ
Wie ein wärmendes Bad
Luka Blooms Lieder verbinden Melancholie mit Optimismus

Live Review - Allgemeine Zeitung Mainz


24.09.2006 - ALTE FEUERWACHE, MANNHEIM
Schuld oder Unschuld?
Luka Bloom und Sabrina Dinan in Mannheims Feuerwache

Live Review - Mannheimer Morgen


27.09.2006 - HIRSCH, NÜRNBERG
Direkt ins Herz des Publikums
Luka Bloom spielte im "Hirsch"

Live Review - Nürnberger Nachrichten


28.09.2006 - FRITZCLUB IM POSTBAHNHOF, BERLIN
28.09.06, Musik - Stiller Mann
Luka Bloom im FritzClub

Artikel - Berliner Morgenpost



Kieler Nachrichten - Samstag, 9. September 2006

Luka Bloom beginnt seine Tour heute Abend in der Räucherei

Kiel – Er gilt als einer der letzten Barden unserer Zeit, und wenn darüber hinaus einem Künstler der Status eines Ausnahme-Singer/Songwriters gebührt, dann ist es der gebürtige Ire Luka Bloom. Heute startet er in der Kieler Räucherei seine Deutschland-Tournee.

- Guten Abend, Luka Bloom.

Luka Bloom: Oh, du bist ja pünktlich. Und eine Nachteule noch dazu. (lacht) Vielen Dank, dass es zu diesem Zeitpunkt klappt mit dem Interview, ich muss morgen früh raus nach Hamburg und dann weiter Richtung Kiel...

- Wo der Auftakt deiner Deutschlandtournee stattfindet. Was geht dir spontan durch den Kopf, wenn du an Deutschland denkst?

Luka Bloom: Ich bin froh darüber, dass die Fußballweltmeisterschaft vielen Menschen die Augen geöffnet hat, die bis dahin vielleicht ein verzerrtes Bild hatten. Deutschland ist "cool", ein sehr offenes Land. Ich mag dort gerne reisen und habe immer viele internationale Künstler getroffen, die mit mir einer Meinung waren, dass Deutschland eine der Musik liebendsten Nationen überhaupt ist.

- Dein letztes Album trägt den Titel "Innocence", Unschuld. Was hat dich dazu bewogen, diesen Namen zu wählen?

Luka Bloom: Kürzlich feierte ich meinen 50. Geburtstag und habe mich entschieden, einige Dinge all dieser Jahre auch weiterhin mitzunehmen. Dazu gehören meine Haare, meine Zähne - und meine Unschuld. Ich glaube, es ist wichtig, seine Unschuld niemals gänzlich zu verlieren, um offen für Neues zu bleiben.

- 1987 flog ein Mann namens Barry Moore nach Amerika, und Luka Bloom kam zurück. Sprechen wir hier von zwei Identitäten, einer Privatperson und einem Künstler?

Luka Bloom: Nicht wirklich. Ich hatte damals eine schwierige Zeit in Irland. Viele Leute denken, dies hätte mit meinem Bruder zu tun gehabt, doch es war eher ein Kampf mit mir selbst. Da gab es viele Probleme, und ich hatte das Gefühl, mein Leben drastisch verändern zu müssen. So fing ich noch einmal neu an in einem neuen Land mit neuen Songs – und einem neuen Namen. Wobei ich den Namen "Luka Bloom" nicht allzu ernst nehme, er gehört halt dazu. Sogar meine Familie nennt mich Luka, es ist mit der Zeit mein Spitzname geworden.

- Kürzlich war ich auf einem Konzert deines Bruders Christy Moore in Hamburg. Er spielte "The City Of Chicago", einen Song, den er in den frühen Achtzigern aufgenommen hat. Nun hast du dich ebenfalls entschieden, diesen Klassiker auf "Innocence" zu verewigen.

Luka Bloom: Tatsächlich habe ich dies schon mehrere Male versucht, war mit dem Ergebnis jedoch nie zufrieden. Es klang immer irgendwie seltsam. - Trotzdem habe ich diese Versionen dann veröffentlicht (?), was eigentlich untypisch für mich ist, da ich nur Songs der Öffentlichkeit vorstellen möchte, hinter denen ich zu 100 Prozent stehe. - Vor zwei Jahren änderte ich etwas in meinem Gesangsstil, ging über zu einer sanfteren Technik und probierte "The City Of Chicago" noch einmal auf eine etwas für mich unkonventionellere Art zu singen. Nun fühlt sich der Song das erste Mal gut an.

- Viele deiner Songs atmen eine gewisse Spiritualität. Glaubst du an Gott?

Luka Bloom: (denkt lange nach) Damit hast du mir definitiv die schwierigste Frage des Abends gestellt. Ich denke, ich glaube nicht an einen religiösen Gott, denn Religionen kommen in vielfältiger Art und Weise daher und richten oft mehr Schaden an als dass sie dem Menschen helfen und auf seinen Weg bringen. Ich glaube jedoch an den Geist des Guten und den Geist des Bösen, gehe in dieser Hinsicht damit auch absolut unwissenschaftlich an die Sache heran. Wenn ich mir mein bisheriges Leben so anschaue, bin ich mir sicher, dass diese zwei Geister immer präsent waren und meinen Weg mitbestimmt haben. Einige Dinge verstehe ich bis heute nicht. But I don't care.

Heute, Räucherei, 20 Uhr; Vorprogramm: Sabrina Dinan

www.kn-online.de/news/

Hamburger Abendblatt - 14. September 2006

Ein Ire zu Gast bei Freunden

Am 15.9. spielt Luka Bloom in der Fabrik


Das deutsche Publikum ist eher schüchtern und respektvoll. Es absorbiert die Musik regelrecht, aber man weiß nie genau, ob es sich amüsiert, bis zum Ende der Show, erst dann reagiert es emotional. In Hamburg ist das anders. Jedes Mal, wenn ich in Hamburg auf die Bühne trete, habe ich das Gefühl, unter Freunden zu sein."

Egal, ob Luka Bloom den hanseatischen Fans mit diesem Bekenntnis bloß Honig um den Mund schmieren oder ein echtes Kompliment machen möchte: Fest steht, dass der irische Singer/Songwriter auf viel Elb-Erfahrung zurückblicken kann. Der 1955 geborene Musiker spielte bereits in der Prinzenbar, im Grünspan, in der Großen Freiheit. Am 15.9. kommt er in die Fabrik, um mit feinfühligem Gitarren-Picking, privaten, traurigen und lustigen Erinnerungen sowie kritschen Zeitgeist-Bilanzen zu überzeugen. I"ch möchte Erfahrungen sammeln, ich möchte sehen, wie ich mich verändere", sagt er über das Liederschreiben. Und das ist garantiert ernst gemeint.

Luka Bloom Fr 15.9., 20.00, Fabrik (S Altona), Barnerstr. 36, Karten zu 19,35 im Vvk.

BIRGIT REUTHER
www.abendblatt.de

Allgemeine Zeitung Mainz - Montag. 25.09.2006

Wie ein wärmendes Bad

Luka Blooms Lieder verbinden Melancholie mit Optimismus


"Als nächstes spiele ich einen sehr hellen Song mit nur ein bisschen Dunkelheit - so wie all meine Lieblingssongs", stellt Luka Bloom mit sanfter Stimme und einem leichten Lächeln eines seiner neuen Stücke vor. Damit ist viel gesagt über das Konzert im Frankfurter Hof. Tatsächlich werden seine melancholischen Songs in der Regel von einer optimistischen Grundhaltung getragen. Und auch wenn es mal etwas finsterer oder gar anklagend wird, bleibt Bloom so herzerwärmend, dass sich in der Traurigkeit vortrefflich ein entspannendes Vollbad nehmen lässt.

Bloom verzichtet auf eine Band und vertraut ganz den eigenen Fähigkeiten: Der Ire singt seine Folksongs mal sanft, mal etwas kräftiger und erinnert dabei mitunter an John Denver oder Chris de Burgh. Ganz eigen ist dagegen sein Gitarrenspiel: Der Daumen der rechten Hand hält die Bass-Saiten im Zaum, der Zeigefinger erledigt zumeist ganz allein die sonstige Zupfarbeit, bei der die meisten Gitarristen auch alle weiteren Finger zu Hilfe nehmen. Diese besondere Technik ist zwar aus der Not heraus geboren - sie ist einer chronischen Sehnenentzündung geschuldet. Aber ihr hat Bloom wohl letztlich seine Unverwechselbarkeit zu verdanken. Im angenehm warmen, nicht zu heißen Badewasser seiner Texte und Melodien sind sie der wohlriechende Zusatz aus Kräutern und Ölen.

Im vergangenen Jahr sei er fünfzig geworden, erzählt Bloom. Und das habe er gefeiert mit einem Album, das ausgerechnet "Innocence", Unschuld, heißt. Der Titelsong des Albums ist eine Reminiszenz an die Unschuld der Kindheit und Jugend. Weihnachtsbaumseligkeit und erste Küsse lässt er mit ebenso verhaltenem wie zuckersüß einschmeichelndem Gesang wach werden. Das Badewasser ist schon nicht mehr warm, aber man bleibt trotzdem noch eine Weile liegen.

Bloom gibt viele Zugaben an diesem Abend. Am Ende der rund zwei Stunden seines Konzerts singt er seinem Tourmanager dessen Lieblingslied, Tim Hardins "If I Were a Carpenter", und schickt noch ein irisches Liebeslied hinterher. Das Badewasser hat die Haut schon ganz schrumpelig gemacht. Jetzt aber nichts wie raus aus der Wanne, rein in den Bademantel und mit einem Glas Rotwein vor dem Kamin!

FABIAN WALLMEIER
www.allgemeine-zeitung.de

Mannheimer Morgen - 27. September 2006

Schuld oder Unschuld?

Luka Bloom und Sabrina Dinan in Mannheims Feuerwache


Zwei wichtige Veränderungen markieren die Karriere des irischen Folk-Musikers Luka Bloom. Anfang der Achtziger musste er wegen einer Sehnenscheidenentzündung seinen bisherigen Gitarrenstil aufgeben und vom Finger-Picking zum Strumming wechseln, 1987 änderte er auch seinen Namen: Aus Barry Moore, dem jüngeren Bruder des berühmten Christy Moore, wurde Luka Bloom, und seither klappt's auch mit dem Erfolg. Seit dem Debütalbum "Riverside" von 1990 schart er Fans um sich, die seine CDs bevorzugt bei seinen Konzerten kaufen, drum ist er viel unterwegs, in Deutschland war er schon oft genug, um linguistische Vergleiche anzustellen. "Innocence" heißt Blooms jüngstes Werk, also "Unschuld", was irgendwie gar nicht so "innocent" klinge, sondern nach dem Gegenteil - "guilty".

Um Schuld oder Unschuld geht es in Blooms Texten nicht offensiv; er kleidet seine Botschaften lieber in vermittelnde, dabei stets einfache und umso effektivere Worte. Zwischen allerlei humorvollen Bemerkungen über die Entstehung seiner Lieder trägt der Singer/Songwriter zu lyrischen Harmonien auf der Akustikgitarre tiefsinnige Reflexionen über den Zustand der Welt vor und intoniert "für George und Tony" ein Stück zum Irak-Krieg: "Ich gebe meine Liebe dem Irak und Amerika, ich gebe sie Israel und Palästina", heißt es in "I Am Not At War With Anyone". Stattdessen hätten die Iren, ohne je ein Land zu besetzen oder Kolonien zu errichten, die Welt wahrhaftig erobert: "mit unseren Gitarren und unseren Fiedeln". Der Irish Folk in der Version Luka Blooms erhält in der Mannheimer Feuerwache viel Beifall.

Er wurde vorher auch Sabrina Dinan zuteil, die ihren Landsmann zum wiederholten Male auf Tournee begleitet. In feinsinnigen Liedern, in ausdrucksvoller, dezent rauchiger Stimme dargeboten, demonstriert sie (weibliche) Selbstbehauptung: "Ich warte nicht auf Superman, damit er kommt und mich befreit, ich bin bereits frei." Ein Abend mit Musik und Worten, an denen alles stimmt.

MIK
www.morgenweb.de

Nürnberger Nachrichten - 29. September 2006

Direkt ins Herz des Publikums

Luka Bloom spielte im "Hirsch"


Im Idealfall ist es das perfekte Dreigestirn: Ein Mann, seine Gitarre und seine Songs. Der irische Songwriter Luka Bloom ist ein Meister dieser Königsdisziplin, was seine Fans im leider nur mäßig gut besuchten "Hirsch" natürlich längst wissen, was denen, die ihn das erste Mal sehen, aber wie eine kleine Offenbarung vorkommt.

Schon das Vorprogramm hätte nicht glücklicher gewählt sein können: Die bis dato völlig unbekannte junge Gitarristin und Sängerin Sabrina Dinan aus Irland überzeugt mit stimmigen, tief in der amerikanischen Folk- und Bluestradition wurzelnden Songs, flüssigem, lebendigem Fingerpicking und einer Stimme, die mit unaufgesetzter Direktheit ihren Weg ins Herz des Hörers findet. Ein Talent, welches auch Barry Moore, alias Luka Bloom, in höchstem Maße auszeichnet. "I am not at war with anyone" stellt der Troubadour gleich im ersten Song klar, einem Anti-Kriegslied von solch bestechender Schlichtheit, dass man sich wundert, warum es einem nicht selbst eingefallen ist.

Überhaupt beherrscht der sympathische Ire wie nur wenige andere die Kunst der Balance: Seine Texte sind einfach und wahrhaftig, aber nie banal, seine Melodien Ohrwürmer, aber nicht kitschig, seine Ansagen auf humorvolle Art einnehmend, aber nie anbiedernd. Es ist ein langer, intensiver Songreigen, den Luka Bloom seinen "lieben Nürnbergern" schenkt: Mit klarer, kräftiger Stimme und virtuoser, mitreißender Gitarrenbegleitung singt er seine Songs zu aktuellen Themen wie dem Libanon-Krieg, genauso wie über das Wesen wahrer Liebe: "I hope I love you enough to let you go".

Coverversionen von Dylan oder "The Cure" fügen sich perfekt ein und demonstrieren allein dadurch die Größe dieses stets etwas verkannten Songwriters, dessen aktuelles Album den Titel "Innocence" (Skip Records) trägt. "Würde ich all meine Hits spielen, dann wäre das ein sehr kurzer Abend", scherzt er einmal. Ist natürlich Quatsch, denn irgendwie sind alle seine Songs Hits. Und wen kümmern schon die Charts?

PETER GRUNER
www.nn-online.de

Berliner Morgenpost - Musik - 28. September 2006

28.09.06, Musik - Stiller Mann

Luka Bloom im FritzClub


Das muss man sich mal vorstellen: Da geht ein gestandener Mann von 50 Jahren hin und tauft seine Platte "Innocence". Von Luka Bloom lässt sich nun wirklich nicht behaupten, dass er unerfahren und unschuldig sei. Schon im zarten Alter von 14 Jahren wurde der Ire schließlich von seinem Bruder, der Folk-Berühmtheit Christy Moore, auf eine Tour durch englische Pubs und Clubs mitgenommen. 1987 ging Barry Moore nach Amerika. Und kehrte als Luka Bloom (den Namen borgte er sich von Suzanne Vega und James Joyce) nach Europa zurück. Seitdem kennt man den Iren als stillen Mann mit der Gitarre, der seine weisen und unprätentiösen Lieder gerne im Alleingang auf Augenhöhe mit dem Publikum präsentiert. Auf "Innocence", seiner aktuellen CD, erzählt er von Menschen, die fort gehen und wiederkommen, vom Frieden und vom Sommer. Und davon, dass man sich die Unschuld bis ins hohe Alter bewahren sollte.

FritzClub Postbahnhof, 20 Uhr, Tel.: 61 10 13 13

www.morgenpost.de


© Rena Bergholz - Luka Bloom Page