Der Bund, Bern - Donnerstag, 12.05.2005
Sounds: Luka Bloom
Die Kunst des Verbindens
Luka Bloom ist ein Singer/Songwriter klassischen Zuschnitts, ein ebenso nachdenklicher wie tugendhafter
Künstler, ein empathischer Sänger ohne bösen Witz und auch einer, dem man immer zuhören mag.
Sein zehntes Album 'Innocence' legt ein wunderbares Zeugnis dafür ab, wie sich daraus Kunst machen lässt.
Frühling ist es, lasst uns Wörter pflücken. Schöne Wörter, einfache Wörter;
Wörter wie Mitleid, Einfachheit, Licht, Unschuld, Segen, Vergebung, Liebe.
Alte Wörter, unzeitgemässe fürwahr. Lasst sie uns zu einem Strauss binden,
zu einem Lied, einem Lied, das gegen eine Welt steht, in der Kälte und
Dogma, Zwist und Entzweiung, Spott und Hohn das Zepter führen. Geht das?
Sicher. Aber geht das auch, ohne dass es peinlich und langweilig wird? Ja,
und einer, dem dies gelingt, heisst Luka Bloom.
Bloom ist kein Unbekannter, 'Innocence' (Big Sky Records/RecRec) heisst
seine zehnte CD, mit der er derzeit in der Schweiz unterwegs ist. Unschuld -
das ist die Unschuld der Kindheit, die Unschuld der Jugend, die Unschuld des
ersten Mals; das ist der unverstellte, nicht verplante Zugang zu dieser Welt.
Unschuld, das ist ein eigenartiger Wunsch für einen Mann, der heuer fünfzig
Jahre alt wird.
Blooms grüne Lieder
Luka Bloom ist Ire. Der Sänger und Stückeschreiber macht kein Geheimnis daraus.
Seine Instrumente, seis die Gitarre, seis die Mandola, schmückt virtuell eine
kleine irische Flagge, und auch seine Musik verhehlt keinen Augenblick ihre
Heimat. Das liegt weniger an den traditionellen Klängen, die in sie
eingearbeitet sind, an der Herkunft aus der Folkmusik, auch weniger an der
Fiedel, die ab und an erklingt, vielmehr liegt es an der Farbe seiner Musik.
Und die Farbe von Luka Blooms Musik ist ein kräftiges, dunkles, regennasses
Grün. Gleich in welcher Schattierung, immer ist es ein warmes Grün, ist es
die warme Pigmentierung der Stimme und der Instrumente, die Blooms Lieder
auf ebenso sanften Schwingen zu tragen wie unverrückbar in der Erde zu
verankern scheint. Blooms Lieder, gerade die neuen, sind ebenso irdisch
materiell, wie sie eine geradezu zärtliche Spiritualität offenbaren.
Anleihen aus Afrika
Blooms zumal in seinen neuen Liedern durchscheinende Liebe zu Irland ist
kein auf Abgrenzung bedachter Patriotismus. Im Gegenteil, Bloom hebt ab auf
der völkerverbindenden Kraft der Musik. So erzählt er, wie der einsame Klang
einer irischen Fiedel einen aus der Heimat geflohenen Tischler in Paris
nicht allein in Heimweh nach Algerien, sondern auch in Liebe zu ihrem Lied
entbrennen lässt. Bloom gibt dieser als reine Empfindung erzählten Biografie
mit der Musik eine weitere Wendung, arrangiert er sie doch nicht nur mit
einer Geige, sondern auch mit der Darbukka, einem Perkussionsinstrument aus
dem Maghreb. Überhaupt vermählt Bloom traditionelle Folkinstrumentierung auf
seinem neuen Album behutsam mit instrumentalen Anleihen aus dem Norden
Afrikas. Das Amalgam trägt erfolgreich zur dunklen und warmen Grundierung
des Werks bei. Blooms angenehme, wenn auch nicht zu gesanglichen
Höchstleistungen befähigende, doch um ihre Grenzen wissende und deshalb
allzeit präsente Stimme tut zum durch nichts getrübten Wohlklang den Rest.
Blooms neue Lieder handeln durchwegs von Zugehörigkeiten. Nicht nur der
algerische Flüchtling, auch die Auswanderer in Chicago, die vor über 150
Jahren dem Hunger in Irland entliefen, sind sein Thema. Er ist dabei nie
frei von Romantisierungen, egal ob er die 'Gypsy Music' oder die Liebe
besingt. Bloom neigt zu einfachen und eindeutigen Beschreibungen, und man
wünscht sich doch manchmal interpretationsoffenere Bilder wie jenes, mit dem
er einen alternden Liebhaber - sich selbst? - beschreibt: Er sei ein
Eichenblatt im August.
Peter Kissling
pdfarchiv/bund/2005/05/12
Audio Klangtipp! - Heft 5/05
Singer/Songwriter
Luka Bloom - Innocence
Skip (Soulfood) SKP 9055
Iren sind menschlich. Besonders dieser: Seit Jahren verzaubert der Singer/Songwriter
mit der Akustikgitarre sein Publikum mit poetischen, sanftmütigen Songs, einfühlsamer,
unpathetischer Lyrik und einem Faible für feinen Folk. 'Innocence' ist
atmosphärisch, teils minimalistisch, bittersüß bis intim. Luka Bloom malt
pastellfarbene Klangbilder und lässt immer wieder Folkloristisches einfließen.
Der Sound der Scheibe geriet vorbildlich körperhaft, raumgreifend und detailreich.
Claus Dick
www.audio.de
hr2 Mikado - CD der Woche 23. - 28. Mai 2005
Luka Bloom: 'Innocence'
Skip Records - SKP 9055-2 / LC 10482
Eigentlich heißt Luka Bloom gar nicht Luka Bloom, sondern Barry Moore... Aber außer dem Namen ist so ziemlich alles echt an diesem aufrechten, sympathischen Singer/Songwriter
von der grünen Insel. Auf überflüssige Mätzchen kann er getrost verzichten, seine Musik hat schließlich
genug Substanz. Davon kann man sich jetzt wieder überzeugen: 'Innocence' heißt die neue CD von
Luka Bloom. Ein in sich gekehrtes, sparsam instrumentiertes Album, bei dem Luka Bloom in bewährter
Weise unprätentiöse Geschichten erzählt über Charaktere, die jeder Hörer im täglichen Leben wiedererkennt.
'Innocence' - ein gelassen-souveränes Album eines der eigenständigsten
und interessantesten Singer/Songwriter unserer Zeit. Unsere CD der Woche in hr2 Mikado.
www.hr-online.de/website/radio/hr2/
Chansons & Balladen > CD- & DVD-Tipps > Liedermacher * Singer/Songwriter
* * * * * / *
Luka Bloom - INNOCENCE
(CD des Monats Juni 2005)
Skip SKP 9055-2
'Innocence', unschuldig, hat Bloom seine neue CD getitelt, doch unschuldig ist das
Gesamt-Werk CD wahrlich nicht. Luka Bloom kommt, wie es so seine Art ist, auf sanften Pfoten
und dringt unaufdringlich, aber bestimmt, in die Gehörgänge ein. Seine sanfte Stimme, weiches
Timbre mit rauhen Unterschwingung, hält gefangen in den Liedern....
'No Matter where you go, there you are' singt er und erzählt die Geschichte von Mohamed,
dem Tischler, der nach Amsterdam ging, nach Paris und Rom, und sich in Galway endlich -
trotz Heimweh - wieder heimisch fühlte. Da schließt sich dann der irische Kreis, niemand
kann diesem Irish Heartbeat entfliehen, auch nicht und erst recht nicht Bloom.
Kleine Arrangements, nichts bombastisches, machen die Lieder einfach - nicht simpel.
Um die Welt zu verändern braucht es nicht viel. Eine Gitarre, eine Stimme und ein Lied -
Luka Bloom verändert die Welt für seine Hörer, jedenfalls solange seine Lieder erklingen.
Uwe Golz www.chansons.hinfort.de
"TonArt - Chansons & Balladen" im Deutschlandradio Kultur
WOM Magazin - Nr. 250 - Juni 2005
* * * * WOM Sterne: Sehr Gut
Luka Bloom - Innocence
Folk-Pop (Skip)
Fans des sanften Iren dürfen sich freuen, denn mit 'Innocence' kommen sie voll auf ihre Kosten.
Einmal mehr bietet Bloom spartanisch arrangierte, mit wundervollen Melodien ausgestattete Lieder in
bester Singer/Songwriter-Tradition. Diese sind mit einem kräftigen, aber niemals aufdringlichen Anteil
Folklore angereichert. Zusätzlichen Anreiz bieten die ebenso gefühlvollen wie intelligenten Texte. Bestes
Beispiel dafür: 'No Matter Where You Go, There You Are', die Geschichte eines algerischen
Flüchtlings, der im malerischen Galway seine Erfüllung findet. Mit zwei schönen Instrumentals beweist
Bloom dazu seine Fingerfertigkeit an der akustischen Gitarre.
Oliver Kube
www.wom.de
Good Times - Ausgabe 76 - Nr. 3/2005 - Juni/Juli 2005
Luka Bloom - Innocence
(Skip Records/Soulfood)
Scheinbar nicht zusammenpassende Stile vereint der Ire Luka Bloom auf seiner neuen CD:
Arabische Einflüsse klingen in seinem Irish Folk deutlich durch - und es harmoniert. Er
beschreibt in seinem überwiegend ruhigen, aber umso intensiveren Nummern
Auswanderungsschicksale, Begegnungen unterschiedlicher Kulturkreise. pro
Rolling Stone - Nr. 6 - Juni 2005
* * * delektabel
Luka Bloom - Innocence
(Skip Records/Soulfood)
Der Ire findet zu traumhaftem Folkpop zurück, Erbauungslyrik inklusive.
Innocence. Das Album kann natürlich nicht ganz halten, was der Titel verspricht.
Luka Bloom ist 50 Jahre alt, er weiß viel vom Leben. Aber offensichtlich hat es ihn nicht
fertiggemacht. Blooms Lieder strahlen immer noch vor lauter Glauben und Hoffnung,
wenngleich die Melancholie nie weit weg ist. Die zarten Arrangements unterstreichen
diese unverstellte Stimme, mit der er jede Zeile so deutlich singt, als liege es ihm
wirklich am Herzen, dass ihn jeder versteht. Das Erbauliche fällt ihm gar nicht so leicht,
aber er hat sich für Zuversicht statt Zynismus entschieden: "I still love the smell of
my innocent years / And I choose innocence after my tears."
Bloom hat noch Weiseres zu bieten - und ein bißchen Schelmisches: 'Primavera'
über die Tücken des Alters oder 'No Matter Where You Go, There You Are' über
Leute, die ausziehen, das Glück zu finden, und doch immer nur auf sich selbst
zurückgeworfen werden. Ein Schicksal, das Bloom kennen muß. Aber er scheint sich
inwischen wohlzufühlen da, wo er ist.
Birgit Fuss
www.rollingstone.de
Der Schallplattenmann sagt - Ausgabe #439 - 06.06.2005
@ @ @ @
Luka Bloom - Innocence
Singer/Songwriter - Where peaceful waters flow...
Nach einem Live-Album und einem mit Schlafliedern kommt der irische Songwriter jetzt mit einem
beeindruckenden Werk aus dem Studio. Dabei ist 'Innocence' reduzierter und ruhiger als
'Between The Mountain And The Moon' und lebt weniger von Blooms bemerkenswerter Art
Gitarre zu spielen, als von seinem Songwriting.
Orientalische Instrumente oder ungewöhnliche Rhythmen ragen diesmal nicht empor wie
Zinnen, sie bilden vielmehr das Fundament eines
Albums, für das man am liebsten kitschige Metaphern rund um 'altersweise' oder 'tief wie ein
Fluss' verwenden würde. 'Innocence' ist auf der einen Seite abgeklärt und in sich geschlossen,
aber mit Sicherheit nicht Blooms Rückzug auf das Altenteil. Man muss mit Superlativen immer
vorsichtig sein, aber zumindest seit er bei Skip Records veröffentlicht, ist 'Innocence' sein
bestes Album.
dmm
www.schallplattenmann.de
Blue Rhythm präsentiert von Jazz thing - nummer 28 - sommer 2005
singer songwriter
Luka Bloom - Innocence
(Skip/Soulfood)
Es gibt Künstler, die sich zu rar machen. Nach einer längeren Pause (sieht man mal von der
Schlaflieder-EP ab) taucht nun der irische Poet Luka Bloom mit neuen Geschichten aus dem
Alltag auf. Seine Songs drehen sich um wenig besungene Dinge ebenso wie um die Dauerbrenner
im Katalog der Singer/Songwriter: Er singt übers Altern ebenso unprätentiös wie über die Liebe,
womit ihm schon oft große Würfe gelungen sind, die im Mainstream-Allerlei natürlich
kaum Berücksichtigung finden. Seine Soundgemälde - diesmal sind auch zwei Instrumentals dabei -
lässt er in zarten Farben leuchten. Über Blooms Gitarre legt sich hin und wieder eine Fiddle, das Sax
von Kenneth Edge bleibt unaufdringlich und lyrisch, verhalten, eine Derbouka setzt kleine Tupfer.
Da passt der Titel des Albums.
wg
www.jazzthing.de - www.bluerhythm.de
Stereoplay Klangtipp - 28. Jahrgang - 07/05
Singer/Songwriter Folk
Luka Bloom - Innocence
(Skip SKP 9055-2 / Soulfood 46-2)
Man muß die Ruhe dort aushalten können, heißt es gerne über Irland. Ähnliches gilt für die neue Platte
von Luka Bloom. Introvertiert und still wirkt der Songreigen, den der Bruder von Christy Moore für
'Innocence' schrieb. Feingeistig und kultiviert bleibt Blooms Erzählstil und die exquisiten
Saxofon- und Klarinettentöne von Kenneth Edge geben den Liedern eine fast Sting-artige Delikatesse.
Ein Album, das mit Kontemplation und Konzentration erschlossen werden will. Exzellenter, warmer, voller Klang.
Christof Hammer
www.stereoplay.de
Ultimo Lübeck - Lübecks Stadtmagazin - Musik - Juli 2005
Luka Bloom - Innocence
(Skip/Soulfood)
Luka Bloom ist einer der besten singenden Akustik-Gitarristen, die ich kenne, ein Singer/Songwriter
im wahrsten Sinne. Und auf seinem neuesten Album 'Innocence' konzentriert sich der Ire
größtenteils auch auf diese seine beiden Tugenden, nämlich die virtuos, aber
unprätentiös gespielte, raumgreifende akustische Gitarre und seinen warmen,
emotionalen Gesang. Wunderbare melodische Songs voller verletzlicher Offenheit kommen
dabei heraus...
Manfred Upnmoor
www.ultimo-luebeck.de